Balkonsolaranlagen / Speicher

Die Gartenstadt Hüttenau eG wird zukünftig die Errichtung von Balkon-Solaranlagen für die Balkone in den Liegenschaften genehmigen.

So wurde bereits entschieden, dass in allen Wohnungen mit Balkonen, in denen die Genossenschaft die Elektroinstallation erneuert, eine nicht vorhandene Aussensteckdose gesetzt wird und für diese sowie für bereits vorhandene Aussensteckdosen entsprechende Sicherheitsvorkehrungen im Wohnungsnetz vorgesehen werden.

Bei allen anderen Wohnungen bleibt hingegen der Mieter/die Mieterin für eine Nachrüstung sowie für die Gewährleistung des sicheren (Netz-)Betriebes einer Balkon-Solaranlage verantwortlich. Dies reicht von der ordnungsgemäßen Anbringung eines solchen Panels an den Balkonbrüstungen über den Einbau einer sicheren Aussensteckdose bis zur Herstellung der betriebssicheren Einspeisung in das Wohnungsstromnetz. Hier sind Auflagen zu erfüllen und Genehmigungen bei der Genossenschaft einzuholen! Merkblätter und Checklisten hierzu werden in Kürze von uns herausgegeben und in den Liegenschaften verfügbar gemacht.

Bedenken Sie bei einer Entscheidung für eine solche Anlage aber, dass eine Ausbeute der Balkon-PV-Anlagen über das Jahr hinweg auf Grund von jeweiligen Sonnenständen, Ausrichtung des Balkons, Verschattung von Bäumen und umgebender Bebauung weit von dem Ertrag abweichen kann, der in den Verkaufsprospekten propagiert wird.

Erst durch die Kombination von PV-Anlagen mit geeigneten Speichern wird die Ausbeute und Verwendung des erzeugten Stroms richtig effizient. Aber sind Speicher für Balkon-PV-Anlagen wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll? Was spricht gegen Speicher für Balkonsolaranlagen?

Gemäß einer Stellungnahme des (Solarenergie-Fördervereins (SFV)

• Erreichen Speicher kaum eine ausreichende Zahl von jährlichen Ladezyklen, um sich zu amortisieren.
• Produzieren im Winter die Balkon-Solaranlagen weniger Strom. Den verbraucht der angeschlossene Haushalt dann größtenteils direkt – und zum Speichern bleibt nicht mehr viel übrig.
• Ohne Steuerung entlastet der Speicher das Netz nicht. Balkonbatterien sind für solche Zwecke zu klein. Erst wenn große Batteriespeicher und weitere Verbraucher zum Beispiel durch Smart Meter und dynamische Stromtarife in das Gesamtnetz einbezogen werden und auf Preissignale oder Steuerung des Netzbetreibers reagieren, tragen sie wirksam zur Entlastung des Netzes bei.
• Netzgekoppelte Balkonbatterien können – entgegen mitunter kursierenden Vorstellungen – bei Stromausfall den Haushalt nicht versorgen. Wie auch die meisten Dachanlagen können sie Wechselstrom nur bereitstellen, wenn sie Netzstrom verfügbar haben. Allerdings bieten manche Balkonbatterien Anschlüsse für Gleichstromgeräte mit geringer Leistung, zum Beispiel über eine USB-Buchse.
• Batterien enthalten „seltene und kritische Rohstoffe“ wie Lithium, Kobalt und Mangan.
• Auf dem Balkon sinkt die Lebensdauer der Batteriezellen durch zu hohe oder tiefe Temperaturen.

Diese Einschätzung zu Balkonspeichern kann sich in Zukunft durch neue Batterietechniken durchaus ändern, aktuell gilt, dass ein Balkon-Batteriespeicher keinen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Das gelingt derzeit nur durch mehr PV-Leistung, die aber bei einer kleinen und damit begrenzten Balkonoberfläche nicht verfügbar gemacht werden kann.